Der Vorfahre unserer heutigen Äpfel stammt nach neuesten genetischen Untersuchungen aus dem Gebiet Kasachstans in Asien. Er entstand sehr wahrscheinlich aus dem Asiatischen Wild- apfel (Malus sieversii), den man mit dem Kaukasusapfel (Malus orientalis) oder dem Kirschapfel (Malus baccata) kreuzte. Nach Vermutungen gelangte er über Handelswege in den Raum um das Schwarze Meer und von dort durch die Griechen und Römer nach Europa. In Mitteleuropa war nur der wild vorkommende Holzapfel (Malus sylvestris) bekannt. Durch Kreuzung, der von den Römern nach Germanien eingeführten Apfelsorten, mit dem hier vorkommenden Holzapfel entstanden weitere Apfelsorten. In der Zeit danach entstand dann durch Züchtung, Selektion und Veredelung unser heutiger “Kulturapfel”.
Hochstämme
sind auf eine sehr stark wachsende “Unterlage” veredelt, meist “Sämling”. Die bekannteste und wahrscheinlich auch der meistverbreitete ist der “Bittenfelder Sämling”
Ihr erster Astabgang befindet sich in einer Stammhöhe zwischen 180 bis 220 cm.
Bis 1995 waren es noch 160 bis 180 cm gewesen, was aber wegen der größer werdenden Traktoren, die für die Pflege der Streuobstwiesen benötigt werden, geändert wurde
sind auf eine mittelstark (M4, M 7, MM 106, MM 111) oder stark wachsende “Unterlage” A 2, veredelt.
Wir haben uns für die A 2 aus Schweden entschieden, da man mit ihr eine bessere Fruchtqualität, einen höheren Ertrag und einen früheren Ertragseintritt, als bei der Unterlage “Sämling” hat.
Der erste Astabgang, der Beginn der Krone, befindet sich in einer Stammhöhe zwischen 100 bis 160 cm.
Ist der erste Astabgang in einer Höhe zwischen 80 bis 100 cm spricht man von einem Niederstamm
Busch-, Spindel-, Spalierbäume
sind auf eine schwach wachsende “Unterlage”, wie M9, M26, oder M27 veredelt.
Wir haben uns für die Unterlage M 9 entschieden. Man findet sie hauptsächlich im intensiven Er- werbsobstanbau, in den großen Plantagen, auf denen Tafelobst produziert wird. Für den jähr- lichen Obstbaumschnitt und die Ernte benötigt man keine Leiter.
Durch die reduzierte Wuchsform eignet sich diese Wuchsform auch sehr gut für den kleinen Hausgarten. Allerdings sollte man sich dann aber für “pflegeleichte” Sorten entscheiden, denn manche Obstsorte stellt einen beim Baumschnitt und der Pflege eventuell vor größere Probleme.
Dies hat man durch eine richtige Sortenwahl selber in der Hand, denn mittlerweile gibt es einige robuste Sorten, bei denen man eigentlich ohne Spritzmittel auskommt.
Heute unterscheidet man Apfelbäume über ihre Wuchsform grob in drei Gruppen