Die Geschichte und die Verbreitung des Granatapfels
Den Ursprung des Granatapfels vermutet man im Zagrosgebirge (im westlichen Teil des heutigen Irans). Zuwanderer aus diesem Gebiet sollen den Granatapfel von dort an die Unterläufe von Tigris und Euphrat (im heutigen Irak) mitgebracht haben, weshalb man die ersten Hinweise auf die Kultivierung von Granatäpfeln bei den Sumerern vor über 5000 Jahren findet. Von dort breitete sich der Granatapfel unter anderem auch nach Kleinasien, dem heutigen Anatolien, dem östlichen Iran und bis nach Ägypten aus. In einem Frachtsegler, den man den Phoeniziern zuschreiben konnte und etwa im 14. Jahrhundert v. Chr. vor der Westküste der Türkei (bei Uluburun) gesunken war, fand man neben vielen anderen Handels- waren, auch Reste von Granatäpfeln. Die Phönizier (seßhaft im heutigen Libanon) waren her- vorragende Händler, befuhren mit ihren Handelsschiffen das Mittelmeer (entlang der Küsten von Griechenland, Türkei, Zypern, Libanon, Israel, Ägypten, Nordafrikas, Sizilien, Sardinien, Spanien, Mallorca und waren sicherlich auch an der Verbreitung des Granatapfels in diesem Raum beteiligt. Um das Jahr 1000 v. Chr. wurde der Granatapfel nachweislich auch in Karthago (im heutigen Tunesien) angebaut . Durch Händler gelangte der Granatapfel nach Zentralasien (östlicher Teil des Iran, Afghanistan, Kasachstan, Kirgisien, Usbekistan, Tadschikistan, Turkmenistan) sowie nach Pakistan und Nordindien. Von Samarkand in Usbekistan, erreichte er gegen 150 v. Chr. die Mongolei und das westliche China. Mit den Spaniern und den Portugiesen kam er im 16. Jahrhundert in die “Neue Welt”. Granatäpfel, die heute bei uns in den Lebensmittelgeschäften erhältlich sind, kommen aus der Türkei, Spanien, Tunesien, Marokko, Ägypten oder Israel und sie finden immer mehr Freunde, die sie wegen des Saftes und den vielfältigen Dingen, die man mit ihnen zubereiten kann, sehr schätzen.
Die runde, bis zu 500 g schwere Frucht hat eine etwa 5 mm dicke ledrige Schale, mit gelbbrauner oder orangegelber bis dunkelroter Farbe.
Schneidet man sie auf, so sieht man, dass sie durch eine weiße Haut in 6 Kammern unterteilt ist, in denen sich die von einer glasigen, durchscheinenden, saftig-prallen, herb-süß schmeckenden Fruchthülle umgebenen Kerne befinden
Diese Samenschalen (Arillus) können bis zu 15 mm lang und 5 bis 10 mm breit werden
Übt man auf diese Samenschalen leichten Druck aus, platzen sie auf und der Granatapfelsaft tritt aus.
Der Saftanteil an der Frucht beträgt etwa 37 Prozent
Achtung Farbflecken!!!
Vor dem Öffnen eines Granatapfels sollte man eine Schürze anlegen, denn der Saft hinterlässt Flecken auf der Kleidung, die sich nur sehr schwer, oder gar nicht mehr entfernen lassen.
Im unteren Remstal (Weinbaugegend) werden in geschützten, sonnigen Lagen seit einigen Jahren von Obstbauern auch Granatäpfel angebaut. Auch wir werden dies jetzt auch versuchen und alle unsere Erfahrungen hierzu auf unserer Lehrgarten- Homepage für Sie veröffentlichen.
Begonnen hatten wir mit der Sorte “Parfianka”, die sich gut entwickelte, aber alle drei Pflanzen wurden nach und nach Opfer einer Schermaus.
Im September 2022 stehen jetzt die drei Sorten “Entek Habi Saveh”, “Guloysha”, und “Surh Anor” im Lehrgarten, weitere drei Sorten, “Al Sirin Nar”, “Kazake” und erneut “Parfianka” wurden gekauft, werden aber erst 2023 ausgepflanzt werden, da sie noch recht jung sind.
Wir werden unsere Erfahrungen zu den verschiedenen Granatapfelsorten hier für Sie zur Verfügung stellen.
Die Granatapfelfrucht
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Unsere verschiedenen Granatapfelsorten